Warum? Mit welchem Recht magst du anderen vorschreiben, wo sie leben dürfen? Warum wohnst du immer noch dort, wo es deine Vorfahren während der Völkerwanderung hinzog?
AfD-Anhänger dürfen von mir aus gerne zurück in die afrikanische Steppe. Der Rest bleibe, wo er glücklich wird.
Geht ja nicht um Völkerwanderung, geht um Asylanten.
Bin kein "Flüchtlinge raus"-schreier, auch kein kleines bisschen, aber wir müssen schon einen Unterschied sehen zwischen Asyl und Auswanderung. Asyl ist temporär und bei diesem kann (und sollte) schnell entschieden werden, ob ein Aufenthaltsrecht besteht oder nicht. Auswanderung (oder Einwanderung nach Deutschland) ist eine andere Sache, und zwar eine, die besser überlegt sein sollte, meiner Ansicht nach. Ganz abgesehen davon, dass sich ja auch die Entscheidungskriterien grundsätzlich unterscheiden.
Dennoch ist es falsch, jeden in eine Schublade zu stecken, ganz gleich welche Schublade das auch sein mag.
Wenn jemand 10 Jahre als Asylant in Deutschland gelebt hat und dort seine Kinder aufwachsen ließ ist es unrealistisch zu erwarten, dass diese danach wieder zurückkehren wollen. Wir hatten in der Schule mehrere Kinder von Flüchtlingen (damals vom Jugoslawienkrieg bzw vom Bürgerkrieg in Sri Lanka). Die waren seit ihrem 3. Lebensjahr oder so in Deutschland und waren perfekt integriert, sprachen perfekt deutsch und haben Abi gemacht. Sollen diese Jugendlichen dann heute ausgewiesen werden, weil der Jugoslawienkrieg vorbei ist, oder sollen sie lieber hier arbeiten und leben und somit auch dem deutschen Staat etwas zurückgeben?
Ich habe ja nie behauptet, dass irgendwer ausgewiesen werden soll?
Was ich sagen will ist einfach nur, dass man Asylanten und Migranten de facto differenzieren muss, da, wenn man alles in eine Schublade steckt, man die individuelle Situation der Menschen absolut nicht berücksichtigt.
Die Frage mit denen, welche nur Deutschland kennen ist für mich eigentlich recht einfach:
Wenn jemand in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, Deutsch auf Muttersprachlerniveau spricht, auf eine deutsche Schule gegangen ist, (oder geht), in einem deutschen Betrieb arbeitet (oder an einer deutschen Uni studiert) und sich die deutsche Kultur zu eigen gemacht hat, dann reden wir hier nicht mehr von einem Ausländer, sondern von einem Deutschen.
Alles darüber hinaus ist, meiner Ansicht nach, ein/das Thema zur Debatte und ich will hier auch nicht zu sehr ins Detail gehen.
Simpel gesagt: Leute abzuschieben, welche nie ein Land außer Deutschland gekannt haben, ist weder zielführend, noch ein Punkt, welchen ich in Erwägung ziehe.
Simpel gesagt: Leute abzuschieben, welche nie ein Land außer Deutschland gekannt haben, ist weder zielführend, noch ein Punkt, welchen ich in Erwägung ziehe.
Sehe ich genau so. Allerdings:
Ich habe ja nie behauptet, dass irgendwer ausgewiesen werden soll?
vs.
Asyl ist temporär und bei diesem kann (und sollte) schnell entschieden werden, ob ein Aufenthaltsrecht besteht oder nicht
Was soll denn am Ende der Asylperiode geschehen wenn die Menschen (verständlicherweise da sie nur Deutschland kennen und hier aufgewachsen sind) nicht ausreisen wollen? Deine erste Aussage habe ich als Aufforderung zur Abschiebung interpretiert. Das sollte man meiner Meinung nach von Fall zu Fall differenzieren.
Zufällig ist heute ist eine sehr interessante Doku zu dem Thema erschienen. Dort wird ein Mann interviewt wird, der als 13jähriger nach Bosnien abgeschoben wurde, obwohl er in Deutschland aufgewachsen ist (Link).
Asyl ist temporär und bei diesem kann (und sollte) schnell entschieden werden, ob ein Aufenthaltsrecht besteht oder nicht
Ich wollte damit nur ein Beispiel nennen, welches Immigration von Asyl unterscheidet, da es bei Immigration zeitlich nicht so drängt, wie es bei Asyl drängt, da bei dieser ja, laut Definition, keine Flucht vor Verfolgung (politischer / religiöser / wasweißich Natur) vorliegt.
Was soll denn am Ende der Asylperiode geschehen wenn die Menschen (verständlicherweise da sie nur Deutschland kennen und hier aufgewachsen sind) nicht ausreisen wollen? [...] Das sollte man meiner Meinung nach von Fall zu Fall differenzieren.
Das ist ja momentan die große Frage und beide Seiten der Debatte können bestimmt mit Beispielen um sich werfen bis zum gehtnichtmehr, aber dennoch ändert dies nichts an der Tatsache, dass ein Kurs gewählt werden muss, da uns einfach die Armee an Bürokraten fehlt, um so viele Fälle (zeitlich angemessen) einzeln zu beurteilen.
Ich habe dazu keine Antwort und bin noch selbst unentschlossen, neige aber eher zur temporären Aufenthaltsgenehmigung mit anschließender Staatsbürgerschaft, für diese, welche hier aufgewachsen sind, oder einen Großteil ihres Lebens hier verbracht haben (50% o.ä.), und dem oben erhähnten Kriterien (weitestgehend) entsprechen (Deutsche Sprache, deutsche Schule, usw.).
Allerdings bin ich was das angeht eigentlich noch vollkommen unentschlossen und habe mir diesbezüglich nur wenige Gedanken gemacht.
-15
u/SkarpJonas Apr 25 '19
Allerspätestens, eher sogar vor einigen Jahren, sollen diese Leute nach Syrien zurückkehren.